Freitag, 5. Februar 2010

Ein neues muslimisches Land

Ein Neues Muslimisches Land


orig. Titel: A New Muslim country

By Guy Millière (übers. Regine Winter 2003)

http://www.frontpagemag.com/Articles/ReadArticle.asp?IDw58

FrontPageMagazine.com
May 12, 2003

übersetzt von Regine Winter 2003



Die Moslembruderschaft ist eine verbotene Bewegung in Ägypten seit ihrer Gründung. Sie ist auch verboten in der restlichen arabischen Welt. Alle Spezialisten nennen sie eine gefährliche integristische Bewegung, die nur ein Ziel hat: die politische Macht zu übernehmen und die Scharia, das islamische Gesetz, ganzen Ländern aufzuerlegen.

In Frankreich ist das anders: die Moslembruderschaft darf dort offiziell existieren. Unter ihrem französischen Namen Union der Islamischen Organisationen in Frankreich (UOIF) ist sie sogar ein wichtiger Teil des französischen Muslimrats, der kürzlich von der französischen Regierung ins Leben gerufen wurde. Man könnte annehmen, dass die Moslembruderschaft so vorgeht, dass sie ihre Absichten zum Teil geheimhält, um akzeptiert zu werden. Da irrt man. Sie sagt genau, was sie will. Sie hat viele Websites eingerichtet in Französisch und Arabisch, wo alles sehr klar erklärt ist. Sie organisiert überall in Frankreich Vorträge, an denen man Redner sagen hören kann: Wir müssen nur dem Gesetz Allahs gehorchen, oder noch schöner: Einige dumme westliche Intellektuelle, meist Juden, schreiben, dass niemand das Recht hat, im Namen Gottes zu töten. Sie begreifen nicht: Es ist eine Pflicht, im Namen Gottes zu töten.

Diese Sprecher sind die Ramadan-Brüder, Enkel von Hassan al Banna, dem Gründer der Moslembruderschaft, die ein Europäisches Zentrum der Islamstudien mit Basis in Genf, Schweiz, errichtet haben. Einer ihrer Stars ist ein Mann namens Yahaya Michaux, ein zum radikalen Islam konvertierter Christ. Er ist einer der wildesten und erschreckendsten Redner, die ich je gehört habe. Seine Geschichte ist interessant; er war Universitätsprofessor in Belgien bis zu dem Augenblick, als die belgische Polizeit entdeckte, dass er das Abschlachten von Algeriern rechtfertigte als Dschihad. Er wurde entlassen und floh dann nach Grotssbritannien, wo er sofort Professor in Oxford wurde. Seitdem meidet er Belgien, wo er ins Gefängnis gesteckt werden könnte wegen seiner früheren Aktivitäten, aber er kommt jede Woche nach Frankreich, um zu guten Muslimen zu sprechen. Jedes Jahr im April organisiert UOIF einen nationalen Kongress in Bourget, gleich im Norden von Paris. Dieses Jahr kamen mehr als dreissigtausend Leute. Wenn man in die Hauptversammlungshalle geht, hat man einen schockierenden Anblick: Zehntausend Leute sitzen, fünftausend Männer auf der rechten Seite, sechzig Prozent von ihnen mit dichtem Bart, fünftausend Frauen auf der linken Seite, fast alle von ihnen mit Kofptüchern, die alles bedecken, das Haar, den Hals, die Ohren, und nur freilassen, was zwischen den Augen und dem Kinn ist. Der Redner spricht über die Grösse Allahs, über die Tatsache, dass alles vom Koran vorgeschrieben ist. Niemand soll sagen, dass wir die säkularen Gesetzesvorschriften zu respektieren haben, der Koran liefert uns das Gesetz. Es gibt Gäste von allen wichtigen französischen politischen Parteien, ausser der ganz rechten Nationalen Front. Wenn sie an die Reihe kommen, scheinen sie Angst zu haben, irgendetwas zu sagen ausser: Der islam ist eine der grössten Errungenschaften der Zivilisation.

Am letzten Kongresstag, Samstag 19. April, kam Nicolas Sarkozy, Chef des Departements des Inneren, und sagte, er sei mit allem einverstanden, was die Muslime von der Französischen Republik verlangen, ausser einem: Muslimische Frauen sollten nicht das Recht auf ein Bild mit Schleier im Pass haben. Ein grosse Buuuuh kam aus dem Auditorium, und Sarkozy konnte seine Rede kaum beenden. Er ging dann sehr schnell. Als er fort war, sagte der Präsident der UOIF, Frauen dazu zu drängen, nicht ihre Kopftücher zu tragen, heisse sie diskriminieren. Er fügte hinzu, ohne Scham oder Zögern, das sei das Äquivalent zum Gelben Stern der Juden in den Vierzigern.

(Anm. d. Übers.: Ein tolles Beispiel für moslemische Verdrehung der Tatsachen: wenn etwas mit dem Judenstern vergleichbar ist, dann ist es nicht das Kopftuchverbot, sondern das Kopftuch, das in Algerien schon Frauen, die sich weigerten, es zu tragen, in die Stirn genagelt wurde vom islamischen Männermob. Es ist das Zeichen der Geschlechtsapartheid. Diskriminierende Kleidung für die Dhimmis ist im übrigen eine islamische Errungenschaft.)

Ausserhalb der Halle findet man Bücher. Die Protokolle der Weisen von Zion sind verboten in Frankreich, aber man kann das Sharon-Protokoll finden, und der Verkäufer sagt einem: Lesen Sie das, das ist fast dasselbe. Dort wird alles wird erklärt - wie die Juden die Welt erobern wollen und alle Menschen versklaven. Wenn man die Sharon-Protokolle nicht mag, kann man einen anderen Bestseller kaufen, ein Büchlein von Muhammad bin Sad Al Ahweyir, einem saudischen Kolumnisten. Es heisst: Die Juden folgen den Protokollen der Weisen von Zion, und viele Dinge sind sehr klar erklärt, sogar die Tatsache, dass Juden menschliches Blut für Rituale gebrauchen. Man sage nicht, das sei Antisemitismus, sonst gibt sofort jemand eine Erklärung: Wir können keine Antisemiten sein, denn Araber sind Semiten, und sie können keine Vorurteile haben gegen Semiten.

UOIF hat einen studentischen Zweig namens Muslimische Studenten in Frankreich. Es soll eine Studentengewerkschaft sein, aber ihre Treffen habe immer denselben Gegenstand: Bekämpfung der Islamophobie in Frankreich, Bekämpfung der Assimilation der Muslime in Frankreich und ihnen zu erklären, dass sie nicht ihre Identität aufgeben sollen, Kampf gegen die Zionistische Entität (sie sagen niemals Israel, weil Israel für sie nicht existiert, es ist nur eine hässliche Pustel, die bald von den Landkarten entfernt sein wird). Sie wissen um ihre Macht und dass die Zukunft offen ist. Zur Zeit machen die Moslems 12 Prozent der französischen Bevölkerung aus. In zehn Jahren werden sie über 20% sein. Sie werden überwiegend jung sein, und die nicht-moslemische französische Bevölkerung wird überwiegend alt sein. Seid geduldig, seid weise, die Zeit ist auf unserer Seite, sagte einer der Redner in le Bourget. Die Zuhörer antworteten mit einem frenetischen Allahu Akbar, Allah ist gross.

Französische sozialistische Politiker haben ein grosses Problem: Wir haben uns zu lange mit dem Zionismus identifiziert, schrieb kürzlich einer von ihnen. Wir müssen der muslimischen Gemeinschaft viel mehr zeigen, dass wir sie respektieren, und wir müssen zeigen, dass wir die Leiden der Palästinenser verstehen und ihr Bedürfnis, so bald wie möglich einen Staat zu haben. Französische sozialistische Poliker werden ihre Art zu reden ändern, und sie haben schon damit begonnen. Aber Muslime, und besonders radikale Muslime, vertrauen mehr auf Jacques Chirac und seine gemässigte rechte Partei. Chirac weiss sehr gut, dass wir die Zukunft sind, und er akzeptiert es völlig, heisst es in einem Dokument, das für die Mitglieder der UOIF verfasst ist. Und ich denke, dieses Dokument hat Recht. Chirac weiss sehr gut, dass radikale Muslime die Zukunft sind. Kürzlich wurde ein Buch in Frankreich publiziert, das im Begriff ist, ein Bestseller zu werden. Es heisst: Der Orient von Jacques Chirac. Der Autor, Ahmed Youssef, sagt: Chirac ist mehr Moslem als viele Muslime. Er handelt aus Gefühlen heraus, nicht aus Vernunft. Und er respektiert Autorität. Er hat viele Brücken gebaut zwischen Frankreich und der arabischen Welt.

Frankreich wird ein muslimisches Land werden. Die französichen Führer wissen das. Sie werden niemals eine Entscheidung treffen, die junge Moslems verärgert. Das ist einer der Gründe, weshalb sie die Vereinigten Staaten nicht unterstützen konnten während des Irak-Krieges. Das Ergebnis wären Ausschreitungen in den Vorstädten gewesen, und die französiche Polizei ist auf Ausschreitungen vorbereitet. Französiche Führer haben keine andere Wahl als zu akzeptieren, dass sie Führer der arabisch-muslimischen Welt sind. Sie haben zu viele Dinge akzeptiert, um jetzt noch zurückzukönnen. Der Riss zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten wird immer grösser werden. Frankreich ist bereits der Hauptfeind der westlichen Zivilisation. Der gefährlichste Feind ist immer der Feind im Innern. Was aus Frankreich geworden ist, könnte Konsequenzen haben für Europa und die Welt. Je schneller Frankreich gefährlich erscheint und machtlos, umso besser.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen